Herzlich lade ich ein, bei Ihrem Aufenthalt in Köln unsere Kapelle Seliger Adolph Kolping auf der 6. Etage des Stadthotels am Römerturm als Ort der Stille, der Einkehr und des gemeinschaftlichen und persönlichen Gebets kennenzulernen. Die Kapelle ist ein Ort der Gottessuche, Gottesnähe und Gottesbegegnung. Im Eingangsbereich der Kapelle befindet sich in einer Stele eine Reliquie des Seligen Adolph Kolping. Die Kapelle ist Tag und Nacht geöffnet, herzlich willkommen!
Adolph Kolping, der 1813 in Kerpen geboren wurde, wurde in der Minoritenkirche 1845 zum Priester geweiht. Als Kaplan in Elberfeld lernt er den von Johann Gregor Breuer gegründeten Gesellenverein kennen und wir 1847 dessen Präses. In diesem Zusammenschluss von Gleichgesinnten erkennt Kolping ein geeignetes Mittel zur Bewältigung persönlicher Nöte und sozialer Probleme. Er lässt sich nach Köln versetzen, wo er am 6. Mai 1849 den Kölner Gesellenverein gründet, der sich zum Mittelpunkt eines überregional organisierten Verbandes entwickelt.
Hier findet Kolping seine eigentliche Lebensaufgabe: In seinen Gesellenvereinen will er jungen Menschen in bedrängenden Situationen Hilfestellung leisten. Sie erleben Gemeinschaft und Geborgenheit, allgemeine, berufsbezogene und religiöse Bildung, ergänzt durch geselliges Miteinander. Dies prägt ihre Persönlichkeit und sie erfahren praktisches Christentum. Sozialer Wander durch Veränderung des Menschen – so lässt sich Kolpings Anliegen zusammenfassend kennzeichnen.
Innerhalb weniger Jahre gelingen ihm zahlreiche Neugründungen. Die ersten Vereine schließen sich 1850 zum Verband zusammen. Bis zu seinem Tod am 4. Dezember 1865 entstehen mehr als 400 Gesellenvereine in Deutschland und vielen Ländern Europas. Damit ist Kolping ein Initiator der katholischen Sozialbewegung und Wegbereiter der katholischen Soziallehre. 1991 wird er durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Er stellte Kolping als einen Mystiker der Tat heraus, der Gott im Gebet nahe war und die Nähe der Menschen suchte. Heute gibt es 400.000 Kolpingmitglieder in weltweit 61 Ländern. Im Kolpingwerk Deutschland gibt es mehr als 230.000 Mitglieder. In diesem generationsübergreifenden Verband, sind bundesweit in den 2.400 Kolpingfamilien vor Ort, Kinder und junge Menschen, Frauen und Männer organisiert.
In der Minoritenkirche am Kolpingplatz befindet sich das Grab des Seligen Adolph Kolpings. Auch der Selige Duns Scotus ist dort begraben. Die Gottesdienste in der Minoritenkirche sind Dienstag – Freitag 09.00 Uhr und am Sonntag um 10.00 Uhr.
Bei seinem Besuch in Köln am 2. Februar 2013 sagte der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck: „Wir haben nicht nur die schrecklichen, abstoßenden Figuren unserer Geschichte, sondern wir haben diese großen Männer und Frauen, zu denen der Selige Adolph Kolping zählt.“
Josef Holtkotte
Bundespräses
Kolpingwerk Deutschland